Die Sache mit den Untertönen

Auf die Untertöne kommt es an…
„Glück ist, wenn der Bass einsetzt.“

Diesen Spruch habe ich neulich als Werbespruch für ein Electronic-Festival gehört.

Als Teil eines Chores bzw als deren Chorleiterin denke ich dabei aber natürlich sofort an meine lieben Basssänger.:D

Und je nachdem, wie Deine persönlichen Erfahrungen so sind, kannst Du den Satz entweder aus vollem Herzen bejahen (wohltuend volle Bassstimmen sind für mich das Größte!) oder vermutest dahinter eher einen motivierend-resignierten Unterton.
Auf jeden Fall ist der Bass eine wichtige Stimme - und auch wenn ich hoffe, dass keiner meiner Bässe das hier jemals liest (sie würden erst recht mit stolzgeschwellter Brust umherstolzieren;-)), ist er im Chorklang nicht wegzudenken!

Außer, man hat einen Frauenchor...;-)
Praktisch einsetzbar ist der Spruch oben natürlich in jeder Probe, wo der Bass sich etwas phlegmatisch anstellt und nicht unbedingt auf die Anleitung des Dirigenten fixiert ist. Das kommt ja ziemlich oft vor und manchmal könnte man wirlich verzweifeln. Aber statt zu schimpfen, habe ich mir angewöhnt, die Situation mit einem manchmal etwas provokanten, immer aber witzigen Spruch aufzulockern. Schimpfen zieht die Stimmung runter; kurzfristig strengen sich die entsprechenden Sänger zwar an, man hört der Stimme aber die Anspannung an und die Motivation, auch zu den nächsten Proben mit Engagement und Freude zu kommen, sinkt mit jedem  Mal, wo man statt Freizeitfreude Probenstress im negativen Sinne erlebt!
Wenn Du also eine Probe hast, wo Du angestrengt dem Bass das Timing beibringen willst und es wieder und wieder nicht klappen will, dann nutze den einen gelungen Einsatz (auch wenn dafür vielleicht die Intonation gerade nicht stimmt oder anderes), strahle Deine Sänger an und sage: "Glück ist, wenn der Bass einsetzt!"

Du wirst sehen - der ganze Chor lacht und ab da läuft die restliche Probe wie von selber!