Das Schönste ist die Zeit dazwischen...

Das sagte mal ein Bass zu mir, als wir auf Chorfahrt waren - und meinte natürlich die Zeit zwischen den Proben! ;-)

Jetzt könnte ich natürlich anfangen, mir Gedanken über die Attraktivität meiner Proben zu machen. Aber ehrlich gesagt freut mich so eine Aussage und ich stimme ihr auch gerne zu. Denn wenn "die Zeit dazwischen" schön ist, dann bedeutet das ja wohl, dass die Chormitglieder auch gerne ihre Zeit zusammen verbringen. Und wenn Du das - auch durch all die anderen Punkte für eine angenehme Probenatmosphäre - unterstützen und fördern kannst, dann hast Du eine gute und stabile Basis für einen erfolgreichen und dauerhaften Chor gelegt. Denn wenn die Proben im Chor Spaß machen, jeder sich weiterentwickeln kann, ohne überfordert zu sein, und dort auch noch Leute sind, mit denen man gerne zusammen ist - dann werden alle immer gerne wieder kommen und sich weiter engagieren.

Genauso sind auch die Pausen in Deinen Proben wichtig: denn hier können die Informationen ausgetauscht werden, seit man sich das letzte Mal gesehen hat, hier kann gelacht und erzählt werden - und damit herrscht gute Stimmung im Raum. Ganz abgesehen davon, dass jeder einmal kurz gedanklich entspannen kann, bevor er sich im zweiten Teil wieder voll konzentrieren soll.

Und durch das Lachen und Erzählen entspannt sich auch der Körper und ist danach eher wieder bereit, voll mitzuarbeiten!

Also versuche, die Pausenzeiten, die Du mit Deinem Chor ausgemacht hast, auch wirklich und pünktlich einzuhalten, damit jeder damit rechnen und bis zu diesem Zeitpunkt auch wirklich alles geben kann!

 

"Das Schönste ist die Zeit dazwischen" ist auch schon manchesmal im Zusammenhang mit den Konzerten gefallen. Manche meiner Sänger haben das geäußert im Hinblick auf die lockere Zeit zwischen den intensiven Konzertvorbereitungen. Denn in dieser Zeit ist auch mal Raum für einen Ausflug, ein gemütliches Beisammensein oder sonst eine Gemeinschaftsaktion. Und dort lernt man die anderen Chormitglieder oft auf ganz andere Art und Weise kennen als in den Proben. Und umgekehrt auch!!

Manchesmal bekomme ich mit, dass Chorleiter sich aus dem geselligen Leben ihres Chores komplett heraushalten.

Das wird oft erklärt mit dem vollen Terminkalender - und natürlich ist der voll, das kenne ich selbst. Aber die Einblicke in die Struktur deiner Sängerinnen und Sänger, die Besonderheiten, Hobbys oder das Kennenlernen der Partner und Familien - das alles kann Dir helfen, noch besser die richtige "Tonart" in Deiner Chorprobe zu finden, mit denen Du Deine Chormitglieder erreichst.

Manche einer mag vielleicht auch Sorge vor einem etwaigen Autoritätsverlust haben, wenn er sich privat gibt in den "Zwischenzeiten" - aber auch da glaube ich eher daran, dass man froh ist zu erleben, dass der "Chef" (respektive Chefin) auch nur ein Mensch ist, der auch seine Themen hat oder auch gerne Storys erzählt und gut mitfeiern kann.

Natürlich - wenn das nicht Dein Ding ist, musst Du Dich nicht verstellen. Aber dass man zumindest einmal im Jahr bei einer geselligen Veranstaltung seines Chores dabei ist, ist auch ein Zeichen des Respekts für die Organisatoren und ein Zeichen dafür, dass auch Du bereit bist, einmal etwas private Zeit zu investieren, so wie die Mitglieder Deines Chores das jede Woche machen!

Fazit: ein Leben neben den Proben ist das Sahnehäubchen auf jedem Choralltag. Und das solltest Du Dir nicht entgehen lassen.

 

Damit ist die Reihe der "Tipps zu einer angenehmen Probenatmosphäre" beendet.

Ich hoffe, es war für Euch etwas dabei! Und ich würde mich freuen, wenn ihr mir berichtet, welche Tipps bei Euch zu einer besseren Stimmung in Euren Chören geführt hat oder auch, mit welchen Punkten ihr nicht weiterkommen konntet.

Bis bald mit anderen Tipps für Eure Proben, Eure Stimmbildung und sonstigen Themen zum Thema "Chor" von Eurer

CHORiphäe!

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