Am besten beginnt man mit dem Sprechen des Rhythmus. Sobald man das verstanden hat, ist es leicht, die Harmonien zu erlernen. Das Stück ist sehr eingängig, so dass man die Probenzeit für die Präzision bei den Einsätzen und auf den ruhig-fliessenden Klang im Mittelteil verwenden kann.

Ein wunderschöner Song, der von den Kontrasten lebt und dessen Gestaltung der Chor und sein Chorleiter voll auskosten kann.

Das Stück lebt vom locker-leichten Swinggefühl und so sollte man die Probenarbeit hier auch angehen: erst das Vergnügen, dann die Arbeit.

Die Bassstimme verträgt beim "Putzen" des Stückes gesonderte Aufmerksamkeit, damit die Töne klar und nicht nur ungefähr klingen. Und der Sopran sollte seine Strophen öfter mal alleine geübt und auch das schnelle Sprechen ausprobiert haben, damit dann im Ablauf keine Stolperer passieren.

Für den Abschluß des Stückes lassen sich immer neue Varianten erfinden: die Schlußzeile "So goodnight, sweetheart, goodnight" lässt sich beliebig oft wiederholen und mal als fade out (evtl sogar mit zeitgleichem Abgang des Chores) oder dann auch wieder im Decrescendo, das im largohaften letzten Wiederholen mit viele Pathetik und Kußhand der Sänger fulminant endet, gestalten. Der Phantasie sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt!

Der "walking bass" im Intro wird die Bässe sicher begeistern. Die restlichen Stimmen sollten sich auch wirklich nur als begleitende Stützakkorde begreifen.

In der Strophe sollte man auf gemeinsame Artikulation achten und sprachsinnig atmen, da sonst unschöne "Löcher" im Klang entstehen.

Noch wichtiger ist das akkurate gemeinsame Sprechen im Refrain. Auch hier: Schlußtöne lange genug aushalten, bevor gemeinsam geatmet wird. Da die Sänger das Stück kennen, singen sie gerne "mit" und vergessen, dass hier keine Radiomusik im Hintergrund mitläuft... Im zweiten Refrainteil führt natürlich der Bass, die Oberstimmen begleiten nur und treten daher etwas zurück. Wenn "the band beginns to play", kann man sehr schön den Chor ermuntern, das jeiweilige Lieblingsinstrument nachzumachen - dadurch entsteht ein lebendiges Vühnenbild, was dem Publikum sicher noch zusätzlichen Spaß machen wird!

Outro = Intro. Ein "fade out"-Effekt bietet sich an. Singt man das Lied am Schluss eines Auftritts kann man auch sehr gut damit abtreten - genauso wie man das Intro auch gut als Auftrittsmusik hernehmen kann und erst mit der Strophe beginnen, wenn alle auf ihrem Platz sind.

Die textlich-rhythmische Verschachtelung des Refrains verdient gesonderte Aufmerksamkeit - genauso wie die Begleitakkorde in der Strophe, die nur klingen, wenn der Chor sie "verstanden" hat.

Den ruhigen Zwischenteil sollte man wirklich ohne jede Bewegung (auch im Atem) singen, damit dann der rhythmische Schlussteil wieder in guter Laune explodieren kann!

Beim ersten Ansingen wird der Chor schnell feststellen, dass es durchaus Differenzen zwischen dem Schlager und dem Chorsatz gibt. Gerne kann man einmal versuchen, sich troztdem "durchzuwurschteln", um den Einzelnen die Möglichkeit zu geben, sich immer wieder hineinzufinden und dadurch die Stellen zu identifizieren, an denen das Singen ohne Probleme klappt - und wann es anders läuft, als man dachte.

In der zweiten und dritten Strophe (will we have rainbows/will I be pretty) sind einige gewöhnungsbedürftige Harmoniefolgen, die man am besten ein paar mal im Loop singt, bis jede Stimme sowohl seine eigenen Töne als auch den Gesamtklang im Ohr hat - sonst ist ein Stocken bzw. eine Unsicherheit an dieser Stelle vorprogrammiert.

Die ständigen Durchgangstöne bestimmen klanglich den Satz und dauern beim Proben eine Weile, bis sie flüssig und unaufgeregt gesungen werden. Um den fließenden Charakter zu unterstützen, sollte man prinzipiell ganztaktig empfinden und auch so flott proben - und dann nur einzelne Stellen im übertrieben langsamen Tempo üben. Anschließend gleich wieder ins Originaltempo gehen, damit man sich nicht an ein falsches Empfinden gewöhnt!

Wie viele Kompositionen von Maierhofer sind auch hier die einzelnen Stimmen leicht zu erlernen und gut zu behalten: daher unbedingt auswendig singen! Wenn man das schon recht früh in den Proben beginnt (zumindest mal den Refrain), können die Sänger erleben, dass es gar nicht so schwer ist, ohne Noten zu singen. Und wenn man dann noch auf Fotos oder Videos erlebt, welchen Unterschied das Auswendigsingen für die Wirkung hat, sind auch die letzten Zweifler glühende Verfechter des Auswendigsingens! (hab ich selbst schon oft erlebt!)

Das Intro ist für musikalische Laien nicht so leicht zu erfassen, da es von Vorhalten dominiert wird.

Am Besten beginnt man bei den Proben mit dem Hauptteil, bis dessen Charakter vom Chor erfasst worden ist.

Anschliessend kann man das Intro in Angriff nehmen und zum Erfassen die Harmonien mit Vorhalt extra singen (und hören) lassen. Wenn das Prinzip der Auflösung erfasst wurde, wird der Chor das Intro wie von selber singen.

Gerade bei diesen Hör- und Klangübungen immer OHNE KLAVIER proben!

Das dauert etwas länger, dient aber der Gehörbildung und dem Harmonieverständnis, so dass der Chor auf Dauer schneller neue Lieder lernen und sowieso sauberer singen wird. (Klaviere klingen nie rein, sondern sind immer termperiert, also "unsauberer" gestimmt, als Sänger singen können.)